Das T-Shirt hat sich in den letzten Jahrzehnten ziemlich gemausert und seitdem zahlreiche Schnittformen angenommen. Wie ihr in unserem Beitrag zur Geschichte des T-Shirts bereits lesen konntet, war das T-förmige Kleidungsstück Ende des 19. Jahrhunderts lediglich eine luftdurchlässige Lösung für Matrosen und Soldaten, die in schweren Baumwollhemden nicht mehr schwitzen wollten. Irgendwann wurde es dann von Filmstars als Modestück okkupiert. Der Metamorphose stand nun nichts mehr im Wege.
Wie James Dean es schon damals zeigte, kann man mit einem T-Shirt mehr bewirken wie mit keinem anderen Oberteil. Der Filmstar trug es damals schon anders als andere und bewies mit seinen hochgerollten Ärmeln, was für Möglichkeiten in einem T-Shirt schlummerten. Heute erlebt diese Art das T-Shirt zu tragen extreme Konjunktur. Die umgeschlagenen Ärmel versprühen Lässigkeit und verleihen den Mädels und Jungs etwas freches und draufgängerisches. Natürlich wird bei diesem Stil auch mit körperlichen Reizen gespielt. Ist der Stoff weggerollt, kommt mehr Haut zum Vorschein. Frauen und Männer können somit ihre sportliche Figur besser betonen, mehr von der sonnengebräunten Sommerhaut zeigen oder Tattoos in Szene setzen, die zum Stil der umgekrempelten Ärmer kaum besser passen könnten.
Veränderte Schnittformen – wie uns das T-Shirt von damals heute begegnet
Neben der normalen Passform, die auch bekannt als Regular Fit ist, wird das T-Shirt auch neben fast allen anderen Oberteilen, in Slim-Fit Varianten angeboten. Athletische oder dünne Menschen bevorzugen oft diese körperbetonte Passform, einfach weil die Konturen der Figur hier nicht verloren gehen. Außerdem werden Slim-Fit T-Shirts auch gerne unter Hemden getragen, denn sie liegen eng an und drücken das Hemd nicht von innen hervor, sodass das Hemd ebenso körperbetont anliegt.
Lang, länger, Longshirts
Extrem lang geschnittene T-Shirts erfahren besonders in diesem Jahr erhebliche Aufmerksamkeit. Ein Merkmal ist die sportliche Note, die diese Schnittform versprüht. Skater, BMXer, MTBler, Inliner usw. lassen ihre Longshirts im Fahrtwind flattern. Der Köper wird bei diesen sportlichen Bewegungen durch die weite Passform nicht behindert. Man fühlt sich frei wie ein Vogel.

Weit, flach, tief, rund oder V-förmig – Der Halsausschnitt
Neben der Passform, die sich weiterentwickelt hat, hat sich auch der Halsausschnitt des T-Shirts individualisiert. Der V-Ausschnitt hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Halsausschnitt entwickelt. Als Frauen damit Blicke auf sich zogen, hatten Männer diese Art des T-Shirts noch nicht in ihrem Repertoire. Mittlerweile erfreuen sich aber beide Geschlechter daran. Er verlängert den Oberkörper und lässt zum Beispiel kleinere Männer optisch etwas wachsen. Im Grunde aber passt er zu jedem Figurtyp. Vor allem für Frauen oder Männer mit kurzem Hals oder einer runden Kopfform, wirkt der V-Ausschnitt optisch vorteilhafter. Schlanke und sportliche Menschen können mit diesem Stil ebenso ihren Körperbau betonen. Auch für zierliche Frauen und Frauen mit besonders großer Oberweite ist der V-Neck ein willkommener Modetrend.
Der tiefe V-Ausschnitt wird hauptsächlich von Männern getragen. Hier wird ihnen auch mal die Chance gegeben mit einem modischen Ausrufezeichen auf der Tanzfläche mehr Haut zu zeigen.
Aber nicht nur im Nachtleben hat der tiefe V-Ausschnitt beide Beine auf der Tanzfläche. Selbst zu Hause kombiniert er modisch die Jogginghose und lässt in der Freizeit bei sommerlichen Temperaturen besonders viel Luft rein. Noch nicht ganz so stark etabliert, aber immerhin ein wenig, ist der tiefe V-Neck in Businessoutfits oder gehobener Abendgarderobe.
Neben dem tiefen V-Ausschnitt funktioniert das tiefe U oder weiter U-Boot-Ausschnitt modisch im Grunde genauso. Sportliche und schlanke Figuren passen perfekt in dieses T-Shirt. Männer mit einer schmächtigen Statur kleidet diese Variante ebenso. Eine reizende Kombination für Frauen bildet das tiefe U mit einem Rock. Das schlichte T-Shirt wird zu einem extravaganten Oberteil, wenn der Rock glamourös ausfällt. Ein Hingucker, den sie tagsüber wie abends tragen kann.
Gerade, rund, schräg oder abgesetzt – Der T-Shirt Saum
Am anderen Ende des T-Shirts liegt der Saum. Der Saum ist längst nicht nur ein Saum. Das war einmal. Der Abschluss des T-Shirts fällt nun in vielen unterschiedlichen Optionen aus. Er kann vorne und hinten halbrund abgeschnitten sein sowie schräg oder gerade das T-Shirt auf der Hose enden lassen. Hoch im Trend liegt der eingerollte Saum und wirkt am besten, wenn die Ärmel ebenso eingerollt sind.

Wo kaputte Hosen, die ältere Generation die Hände über die Köpfe zusammenschlagen ließen, sind es heute kaputte T-Shirts. Löcher im Baumwollgewebe werden heute häufiger nun auch bewusst getragen. Ein rauer und verwüsteter Anblick funktioniert offensichtlich nicht nur bei den Hosen.
Es gibt also super viele Veränderung in der Modewelt, die das T-Shirt in den letzten Jahren besonders stark verkörpert hat. Auch neue Oberteile entstammen längst aus der Form des T-Shirts, so zum Beispiel das Longsleeve, Polo-Shirt oder Tank Top.
Bleiben wir gespannt, wohin sich das T-Shirt in den nächsten Jahrzehnten noch entwickelt oder vielleicht ist es schon auf seinem Zenit der Wandlungsfähigkeit angekommen? Wir sprechen uns wieder.